Trotz Verletzung tapfer gekämpft: Sandra Pollak (NFÖ Villach)  erreichte beim IFSC Paraclimbing-World Cup in Briancon, dem höchst gelegenen Ort in den französischen Alpen, mit dem 4. Platz ihr bestes Weltcup-Ergebnis und kann damit an ihre Leistung vor ihrem schweren Verkehrsunfalls 2018 anschließen.

Bei den Damen zeigte Sandra Pollak (NFÖ Villach) in der neurologischen Kategorie Women RP2 trotz Zusammenlegung der Sportklassen wieder Top Leistung. Die 49-Jährige, die sich bei einem Unfall während des Weltcups in Innsbruck 2021 Becken- und Rippenprellungen zuzog und dadurch bis kurz vor dem Bewerb eine Verletzungspause einlegen musste, kletterte in Briancon auf den ausgezeichneten 4. Platz. Doppelt schade. Damit verpasste sie nicht nur knapp das Podest sonder auch die Qualifizierung für die WM in Moskau (RUS) 2021!

“Ich bin überglücklich unter die Top-5 geklettert zu sein. Das viele Techniktraining im steilen Überhang mit meinem Trainer Mag. Nikolai Potjomkin hat sich ausgezahlt. Sogar Hooken (Fußtechnik bei der der Fuß aktiv am Tritt zieht)  hab ich trotz Fußhebeschwäche gelernt. Das war entscheidend, denn beide Qualirouten verlangten teilweise sogar Doppelhooks. Ich konnte technisch alles präziese umsetzen. Auch das kühle Wetter der französischen Alpen war perfekt und kam mir sehr entgegen. Meine Leistungen sind durch die MS (Multiple Sklerose) ja sehr stark temperaturabhängig. Trotzdem lief es nicht optimal für mich, da wäre eigentlich ein Stockerlplatz drinnen gewesen.  

Heuer ist schon a bisserl Pech im Spiel.  Meine Sportklasse RP2 war wieder zusammengelegt mit AU2 (unterarmamputiert). Daher musste ich auch in Frankreich gegen stärkere Athletinnen ohne Beeinträchtigung in der Kraftausdauer klettern. Und dann hab ich seit meinem HWS-Bandscheibenvorfall im Februar noch immer Probleme und konnte mich noch gar nicht richtig von meinen Prellungen beim Weltcup in Innsbruck erholen, da stürz ich beim Aufwärmen zur ersten Quali unglücklich und falle auch noch prompt auf die geprellten Rippen. Das hat mich zwar nicht den Podestplatz gekostet sondern ein Sicherungsfehler in der ersten Quali bei dem das Seil einen Griff blockierte. So musste ich an einer Schlüsselstelle die Hand am Griff umplatzieren sodass die Griffbelastung für den nächsten Zug ungünstig war. Dadurch hatte ich zu wenig Reichweite und konnte den nächsten Griff nicht optimal erreichen sodass ich ihn auch halten konnte. Die zweite Qualiroute verlangte ständig zu hooken, das kam mir technisch entgegen. Schade dass es am Ende knapp nicht gereicht hat.“

Mit sechs Top-5 Platzierungen, darunter zwei Gold und einer Silber Medaille, ging der Paraclimbing-World Cup in Briancon damit aus Österreichischer Sicht höchst erfolgreich zu Ende.

Detailergebnisse der ÖsterreicherInnen beim IFSC Paraclimbing World Cup in Briancon (FRA)
https://www.ifsc-climbing.org/index.php/world-competition/calendar

Text: Sandra Pollak
Foto: ©Stefanie Koller und © Sheila Farell McCarron